Identity Design ist ein zentrales Prinzip der Individualisierung. Persönliche Identitätsbildung findet abseits von vorgefertigten Biografien im Rahmen multigrafischer Lebensstile statt. Die eigene Identität lässt sich, wie der eigene Lebensstil, aus unendlich vielen Optionen und Bausteinen individuell und ständig neu „designen“. Diese Arbeit an einem besseren Ich wird zur Hauptaufgabe des modernen Individuums.
Die Relevanz von Identity Design für die Organisationsstruktur im Tourismus liegt in der Möglichkeit, ein differenziertes und individuelles Erlebnis für den Kunden und Kundinnen zu schaffen, das über die traditionelle Markendarstellung hinausgeht. Es ermöglicht es den Organisationen, einzigartige und maßgeschneiderte Erfahrungen zu gestalten, die auf den persönlichen Interessen, Vorlieben und Identitäten der Kunden und Kundinnen basieren. So kann beispielsweise ein Reiseanbieter seine Angebote auf verschiedene Identitäten abstimmen, indem er spezielle Pakete für Abenteuerlustige, Kulturliebhaber oder Naturliebhaber anbietet.
Für Unternehmen und Verbände im Tourismus bedeutet dies eine Abkehr von der Einheitsgröße und einen Übergang zu mehr personalisierten Angeboten. Die Traditionsmarke Österreich kann dabei als Basis dienen, auf der aufgebaut wird. Durch Identity Design können Aspekte wie die österreichische Kultur, Geschichte oder Natur in individuelle Reiseerlebnisse integriert werden. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass Besucher:innen nicht nur die Möglichkeit haben, traditionelle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sondern auch tiefer in spezifische Aspekte der österreichischen Identität einzutauchen – sei es durch Teilnahme an lokalen Festen, Kochkursen oder Wanderungen in der Natur. Dies ermöglicht es den Besucher:innen nicht nur, das Land zu erleben, sondern gleichzeitig ihre eigene Identität durch diese Erfahrungen weiter zu formen und zu gestalten.
Gegentrend: Traditionsmarke
Teil der Megatrends Individualisierung und Gender Shift.