Frankreich Tourismusausblick

Wirtschaft & Gesellschaft

• Die Banque de France prognostiziert für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 1%. Das Wachstum konnte nicht zuletzt wegen des positiven wirtschaftlichen Effekts der Olympischen Spiele leicht nach oben korrigiert werden. Für das vierte Quartal wird jedoch eine Stagnation erwartet.
• Für 2025 rechnet die Banque de France mit einem Wachstum von 1,2%, wobei man annimmt, dass das Jahr eher zurückhaltend beginnen wird.
• 2025 wird das Wachstum des Privatkonsums der Haupttreiber der französischen Wirtschaft sein, mit einer prognostizierten Zunahme von 1,3%, unterstützt durch die steigende Kaufkraft und eine sinkende Inflation auf 1,5%.
• Politisch und wirtschaftlich beschäftigt Frankreich vor allem das hohe Budgetdefizit. Die Regierung unter Premier Barnier kündigte eine Defizitreduktion von 60 Milliarden Euro für 2025 an. Die Maßnahmen zur Erreichung dieser Reduktion sind aber umstritten. Sie werden zur ersten großen Bewährungsprobe dieser Regierung und werden den öffentlichen Diskurs über die nächsten Monate bestimmen.
• Weiterhin steigende Bedeutung von ökologischen Themen, wie Klimaschutz und nachhaltiges Konsumverhalten, sowohl auf politischer Ebene als auch im Alltag der Verbraucher. Investitionen in den Klimaschutz könnten jedoch dem Sparplan der Regierung zum Opfer fallen.
• Digitalisierung und technologische Innovation: Vorantreiben der Digitalisierung in allen Bereichen von der Arbeitswelt über den Bildungssektor bis hin zum öffentlichen Sektor. Künstliche Intelligenz und Automatisierung spielen eine wachsende Rolle.

Quellen: Les Echos, Banque de France, Le Monde

Tourismus & Trends

• Seit Jahresbeginn verzeichnen französische Reiseveranstalter einen Buchungszuwachs bei Auslandsreisen von 10 bis 15% im Vergleich zum Vorjahr.
• Der große Gewinner dieses Sommers war die Langstrecke: Die USA verzeichneten einen Zuwachs von 7%. Ein starkes Comeback zeigte sich in Asien mit +16% für Indonesien und Bali sowie +41% für Japan. Nordeuropa verzeichnet ein Plus von 3%.
• Fachleute erwarten einen starken Herbst. Für den September wurde ein Umsatzplus bei Reisebuchungen von 10,7% errechnet. Im Oktober wird ein Umsatzplus von 18,9% prognostiziert.
• Die Berge im Winter sind ein beliebtes Ziel für viele französische Reisende: Jedes Jahr unternimmt eine:r von zehn (9%) mehrere Reisen in die Berge, fast zwei von zehn (18%) besuchen die Berge jährlich, und eine:r von vier (25%) fährt gelegentlich in die Berge. Rund die Hälfte der Bevölkerung (48%) verbringt jedoch den Winter nie in den Bergen.
• Immer mehr Einwohner:innen Frankreichs legen Wert auf umweltfreundliches Reisen, bevorzugen naturnahe Reiseziele und achten auf nachhaltige Tourismusangebote.
• Kurzreisen und Aufenthalte in Frankreich oder benachbarten Ländern sind stark im Trend. Die Möglichkeit der Zuganreise wird dabei zunehmend wichtiger.

(Quellen: L’Echo touristique, entreprise.gouv.fr, Auskunft diverser Reiseveranstalter)

Urlaub in Österreich

• Seit Jahresbeginn konnte bei den Nächtigungen aus Frankreich insgesamt ein Zuwachs von 4,1% generiert werden. Besonders stark verliefen die ersten sechs Monate. Der Zuwachs fällt allerdings geringer als das Gesamtwachstum des französischen Auslandsreisemarkts im selben Zeitraum aus.
• Nachhaltiges Reisen, Zuganreisen und Kurzreisen innerhalb Europas erfreuen sich wachsender Beliebtheit – Themen, bei denen sich Österreich hervorragend positionieren kann, um künftig größere Marktanteile zu gewinnen.
• Etwa die Hälfte der Gäste aus Frankreich kommt auch im Winter für Stadt- und Kulturreisen nach Österreich. Reiseveranstalter verzeichnen eine positive Nachfrage für die Vorweihnachtszeit in Österreichs Städten. Auch hier steigt die Nachfrage nach Anreisemöglichkeiten mit dem Zug.
• Nachdem der Nachtzug zwischen Paris, Salzburg, Linz und Wien über die Sommermonate aufgrund von Bauarbeiten in Deutschland eingestellt wurde, wird der Betrieb Ende Oktober wieder aufgenommen.

(Quellen: Statistik Austria, T-MONA - Tourismus Monitor Austria, Auskunft div. Reiseveranstalter)