Sommeraussichten Tschechische Republik

Tschechische Republik Sommeraussichten 2019

Investitionen bei guter Wirtschaftslage - Fernreisen - Rundreisen - Berge & Seen - booking.com

Investitionen dank guter Wirtschaftslage

Tschechien erwartet für 2019 ein BIP Wachstum von 3 %. Es herrscht mit der EU-weit niedrigsten Arbeitslosenrate von 2,3 % quasi Vollbeschäftigung. Entsprechend stark ausgeprägt ist bei den Arbeitnehmern die Fluktuationslust. Tschechien erwartet sich von der Neuen Seidenstraße einen Entwicklungsschub. Chinesen investieren in Südmähren (Nähe zu Österreich) 38,5 Millionen Euro in ein Kurzentrum, das auf TCM ausgerichtet sein wird. Elektronische Registrierkassen spülten 2018 480 Millionen Euro mehr an Umsatzsteuereinnahmen herein.

Die Regierung plant in der Nähe des Messegeländes auf einem 35 ha großen Areal ein Neues Regierungsviertel, in dem 10.000 Beamte ihren Arbeitsplatz beziehen werden. 385 Millionen Euro sollen investiert werden. Die alten Palais mit ihren Ministerien wollen in Hotels und Luxuswohnungen umgewidmet werden. Im Korruptionsindex belegt Tschechien den unrühmlichen 38. Platz. Interessenskonflikte zwischen dem Regierungschef A. Babis betreffend EU-Förderungen, seine Übernahme der wichtigsten Medien des Landes, darunter auch der Magazine des Bauer Verlags in Tschechien, beschäftigen die Zivilgesellschaft, die unabhängigen Medien und die Opposition.

Die Trends für den Sommerurlaub

Urlaubsreisen, vor allem im Sommer, gehören zum Lebensstil der urbanen tschechischen Gesellschaft. Durch die stabile Wirtschaftslage und die Erfahrungen, die häufige Reisen mit sich bringen, ist die Lust auf Urlaub bei den Tschechen nach wie vor ungebrochen. In den vergangenen Jahren waren die Tschechen sicherheitsbewusst und vermieden Urlaubsorte in Ägypten und der Türkei. Aktuell vermelden die führenden Reiseveranstalter für den bevorstehenden Sommer aber einen wahren Boom in Richtung Hurgada, Sharm el Sheik und die türkische Riviera.

Ein starker Trend hin zu Fernreisen in den Monaten März bis Juni macht sich bemerkbar. Der Prager Flughafen verzeichnet auch für heuer wieder zweistellige Zuwächse bei Charterflügen in Sonnendestinationen.

Gut angenommen wird bei älteren Semestern in der Sommervor- und der Winternachsaison das Angebot 55+ des Veranstalters Delfin, der mit Rundreisen auf Kuba, Wanderreisen in Asien und Madeira sowie Aktivurlaub in südeuropäischen Destinationen wirbt.

Der größte tschechische Veranstalter Nevdama setzt im Sommer bei den klassischen Selbstfahrerdestinationen der tschechischen Familien am Mittelmeer auf sein Animationsprogramm in Form der Kinderbetreuung unter dem Titel Fun Orange und Mini Orange Klub.

Da es in Tschechien eine beachtliche Zielgruppe für Ferien in den Bergen gibt, bietet Nevdama unter dem Titel „Berge & Seen“ einen eigenen Produktkatalog an, dessen Schwerpunkt auf Österreich liegt, aber auch Angebote in Südtirol, Slowenien, der Schweiz und Frankreich umfasst.

Stark beworben werden die ungarischen Thermalbäder, die bei den Tschechen seit jeher beliebt sind.

Auch der Inlandstourismus boomt – investiert wird in den Ausbau der Radwegenetze, Bikeparks, aber auch vermehrt in die Hotellerie.

Interessant ist in dem Zusammenhang ein Vorhaben chinesischer Investoren, die in Südmähren, zwischen Brünn und der österreichischen Grenze ein topmodernes Spa-Zentrum mit dem Schwerpunkt traditioneller chinesischer Medizin errichten wollen. Die Investitionssumme liegt bei über 40 Millionen Euro.

Hotel-only-Buchungen legen zu

Österreich schwächelt beim Verkauf über die tschechischen Reiseveranstalter ähnlich wie die beliebten bulgarischen Meeresdestinationen. Der Grund dafür liegt sicherlich in der Verlagerung zu Hotelbuchungen über booking.com, die laut Auskunft bei Hotel only Buchungen auch für Österreich stark zulegen.

Ein positives Verkaufsargument für die tschechischen Veranstalter sind die regionalen Gästekarten, die den Gästen starke Rabatte bei diversen Einrichtungen – Freibäder, Museen, Bergbahnen à la Kärnten Card liefern.

Vor allem bei Familienurlauben wollen die Gäste vorab wissen, welche Kosten auf sie zukommen. Das gilt nicht nur für Österreich, auch in den Sonnendestinationen werden vor allem all inclusive Packages gebucht. Bei Flugreisen buchen 90 % all inclusive.

Österreich bleibt ein Selbstfahrermarkt. Die Busverbindungen (Flixbus, Student Agency…) werden in erster Linie von asiatischen und europäischen Rundreisetouristen genutzt. Auf der Strecke Prag-Salzburg gibt es Zwischenstopps in Krumau und Linz. Gebucht werden können sie nur online und sprechen eine jüngere Zielgruppe an.