E-Payment Schweden

E-Payment in Schweden

Bargeld verschwindet immer mehr - Vorteile des bargeldlosen Zahlens - eine App namens Swish - neues Projekt: e-krona

Die Hälfte der Bankfilialen führen kein Bargeld mehr

Bargeld gilt in Schweden nicht länger als Freiheit, sondern wird oft als etwas sehr Altmodisches gesehen und ist schon fast mit einem negativen Image belegt. Laut der schwedischen Zentralbank Riksbanken werden nur noch 20 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld durchgeführt. Während vor sechs Jahren noch 106 Milliarden Kronen im Umlauf waren, sind es heute nur noch 80 Milliarden.

Die Hälfte der knapp 1.800 schwedischen Bankfilialen führt gar kein Bargeld mehr und akzeptiert dieses nur unter Vorbehalt.

Swish

Vor allem junge Menschen zahlen immer seltener mit Bargeld, sondern oft mit einer App, die sich Swish nennt. Sie ist vor allem beliebt, wenn man einen Betrag zwischen Freunden aufteilen möchte.

Swish besteht aus einer Kooperation zwischen den sechs größten Banken Schwedens. Es ist eine e-payment App mit schon über 6 Millionen registrierten Personen. (Schweden hat knapp 10 Millionen Einwohner). Aber Swish wird nicht nur von privaten Personen genutzt, sondern auch von Händlern und Unternehmen.

Die Zahlungsmöglichkeit auf Swish ist zweiseitig aufgebaut, das heißt, dass beide Teilnehmer der Transaktion Swish haben müssen (die gleiche Bank ist nicht nötig). Mit Mobiltelefonnummer oder QR-Code wird anschließend die Zahlung abgewickelt.

Nichts geht ohne Widerstand

Es kommt aber auch zu Widerstand gegen den Trend zu bargeldloser Zahlung. Vor allem die ältere Bevölkerung in den ländlichen Regionen und kleine Händler haben große Probleme damit. Sie müssen sehr hohe Gebühren zahlen, wenn sie eine Überweisung mit Bargeld tätigen wollen.

In den großen Städten wie Stockholm, Malmö oder Göteborg haben andererseits sogar Straßenmagazinverkäufer eine Swish-Nummer, um Passanten das Bezahlen einfacher zu machen.

Kreditkarte Nr. 1

Trotzdem steht die Kreditkarte als Zahlungsmethode an erster Stelle, und das auch im Ausland. Sie gilt als sicher und zuverlässig. Die Schweden wissen jedoch, dass sie in Österreich nicht immer mit der Karte bezahlen können und sind daher auch entsprechend vorbereitet.

Neues Projekt: e-krona

Schwedens Riksbank geht mittlerweile sogar noch weiter und arbeitet bereits an einem Projekt für e-krona, eine „central bank digital currency“. Diese Währung wäre ein komplementäres Produkt zum Bargeld, das jedoch nur online verfügbar ist und der Staat für die Garantie bürgen würde.