Less cash policy - NFC fortgeschritten - Bezahlen per App - Wünschen auch im Urlaub diese Möglichkeiten
Die Niederlande sind ein klassisches „Debitkarten-Land“, da hauptsächlich mit Bankomatkarten („Pinpas") von Maestro oder V Pay (Debitkarte von Visa) bezahlt wird. Die Regierung strebt nicht eine vollkommene bargeldlose Gesellschaft an, sondern verfolgt das Prinzip „less cash“.
62% aller Zahlungen am Point of Sale werden mit der Bankomatkarte durchgeführt, 37,4% in bar und nur 0,6% mit der Kreditkarte. Egal ob im Restaurant, am Kiosk oder in der Patisserie: überall wird die Bezahlung mit der Bankomatkarte akzeptiert und oftmals ist es auch die einzige Zahlmöglichkeit. MasterCard und VISA werden hingegen nicht immer angenommen. Im Supermarkt gibt es sogar eigene Kassen, an denen man nur mit Bankomatkarte bezahlen kann. Doch nicht nur in Supermärkten, sondern auch bei Behörden kann man zum Beispiel den Reisepass oder Führerschein nur noch bargeldlos bezahlen. Aufgrund dieser „Pin Only“ Policy ist auch ein Rückgang an Barabhebungen an Bankomaten ersichtlich (2018: € 40,3 Mrd., 2014: € 46,4 Mrd., Quelle: Betaalverenigung)
Die Niederlande zeigen sich auch beim Einsatz der NFC-Technologie sehr fortschrittlich. 51,5 % aller Zahlungen mit der Debit- oder Kreditkarte werden kontaktlos durchgeführt. Kontaktloses Zahlen mit Smartphones oder Wearables sind noch selten, man erwartet aber Zuwächse in den nächsten Jahren. Das Prinzip des kontaktlosen Zahlens wird auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln mittels der „OV-Chipkarte“, die mit Geld aufgeladen wird, umgesetzt. Am Fahrkartenautomaten kann man zwar auch noch mit Münzgeld zahlen, jedoch nicht mit Geldscheinen (Quelle: Betaalverenigung).
Beliebt und verbreitet – insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe – sind auch Bezahlungen mit Payment-Apps. Mit diesen kostenlosen Payment-Apps, in den Niederlanden am beliebtesten ist die App ‚Tikkie‘, können Geldbeträge bequem angefordert und einfach beglichen werden. Mit dieser Bezahllösung können vorgelegte Ausgaben, wie für ein Gemeinschaftsgeschenk oder nach Restaurantbesuchen, von allen Beteiligten angefragt werden. Kommuniziert wird über Messenger-Dienste (z.B.WhatsApp), es ist kein Austausch der Bankdaten mehr erforderlich.
Niederländer haben großes Vertrauen in die Sicherheit von Internet- und Mobile-Banking und sind in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Ländern sehr fortschrittlich. Hierbei ist ‚iDEAL‘ (ähnlich wie Paypal) das beliebteste Online-Zahlungsmittel der Niederländer. Auch die Urlaubsbuchung wird bevorzugt online durchgeführt.
Sie sind es gewohnt, wenig bis gar kein Bargeld bei sich zu haben. Mit dieser Einstellung fahren sie jedoch auch in den Urlaub und erwarten sich, dass eine Zahlung mit der Bankomat- oder Kreditkarte jederzeit möglich ist. Für die Niederländer ist es fremd, dass sie in bestimmten Lokalen nur mit Bargeld bezahlen können und eine Ablehnung der Zahlung mittels Karte wird im Urlaub daher oft als unhöflich empfunden.