Bargeld soll schwinden – Demonetisierung – Ausland: Barzahlung
Die meisten indischen Touristen, die nach Österreich kommen, haben ein jährliches Einkommen von ca. 8.000 Euros und der größte Teil von ihnen (85%) verfügt über einen Hochschulabschluss. Wer in Indien wie bezahlt, hängt davon ab, ob man angestellt ist oder selbständig. Grundsätzlich zahlen 50% aller Leute im täglichen Leben mit Bargeld, 50% mit Bankomatkarte/Kreditkarte/Net-banking.
Verschiedene Interessensgruppen wollen die Bargeldverwendung in Indien zurückdrängen: Zu nennen sind hier die Anbieter unbarer Bezahlverfahren, Strafverfolgungsbehörden, Nachrichtendienste oder auch Politiker und Ökonomen. Die anhaltende Beliebtheit und häufige Verwendung von Bargeld ist diesen Akteuren mehr oder weniger ein Dorn im Auge. Bereits umgesetzt wurde eine besondere Maßnahme zur Einschränkung des Barzahlungsverkehrs in Indien: die sogenannte Demonetisierung. Mit nur vier Stunden Vorwarnzeit war zum 9. November 2016 um 00:00 Uhr in Indien allen Geldscheinen in den beiden höchsten Stückelungen 500 und 1.000 Rupien die Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel entzogen worden. Dies betraf ein Viertel der umlaufenden Scheine im Wert von 80% des Bargeldumlaufes. Mit dieser Demonetisierung wollen Regierung und Zentralbank Korruption, Steuerhinterziehung, Falschgeld und Terrorismusfinanzierung bekämpfen.
Dass die Maßnahme der Demonetisierung nicht überall gegriffen hat, sieht man daran, dass ein Großteil (ca. 70%) der Inder, die auf Urlaub in Europa unterwegs sind, mit Traveler Cheques oder Bargeld bezahlen.