Beliebt: Bargeld - doch es wird weniger - Debitkarten holen auf - Bargeldabhebung im Supermarkt - ApplePay und GooglePay - Paypal - 88% gegen Bargeldabschaffung - Bargeld auch im Urlaub
Das Bargeld ist nach wie vor das beliebteste Zahlungsinstrument der Deutschen: Alleine im Jahr 2017 wurden laut Deutscher Bundesbank 74% der Transaktionen mit Bargeld, also Banknoten und Münzen, getätigt. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2014 einem Rückgang von fünf Prozentpunkten. Der Trend zur Substitution durch unbare Zahlungsmittel gewinnt daher laut der Deutschen Bundesbank weiterhin an Aufschwung – und das obwohl das Bargeld für viele unverzichtbar ist. So ist auch der Bargeldanteil am Umsatz mit 48% erstmalig unter die 50%-Marke gesunken, was im Dreijahresvergleich einem Rückgang von sechs Prozentpunkten gleicht. Durchschnittlich bezahlt die deutsche Bevölkerung Kleinbetragszahlungen zu 96 Prozent sowie auch Transaktionen bis zu 50 Euro zum großen Teil mit baren Zahlungsmitteln. Ebenso werden Transaktionen zwischen Privatpersonen oder auch Ausgaben für Essen und Trinken außer Haus oder Einkäufen rund um Lebensmittel, Drogerie und Co. meist bar bezahlt (vgl. Splendid Research GmbH).
Trotz der großen Beliebtheit des Bargelds, hat die Nutzung der Debitkarten, darunter fallen hauptsächlich Girocards mit PIN oder Unterschrift, zugenommen. Ihr Anteil am Umsatz ist im Jahr 2017 auf 35% gestiegen; damit wurde auch hier ein Zuwachs um sechs Prozentpunkte verzeichnet. Für größere Zahlungen – durchschnittlich 81€ – bleibt nach wie vor die Kreditkarte relevant, auch ihre Nutzung stieg an. Ebenso verzeichneten auch Zahlverfahren mittels kontaktloser Karten Zuwächse. Ihr Anteil am Umsatz lag 2017 erstmalig bei über einem Prozent (Deutsche Bundesbank).
Spannend ist hierbei, dass die Bargeldbehebung mittels EC- und auch Debitkarten am deutschen Markt nicht nur bei Banken erfolgt. So ist es in vielen deutschen Supermärkten, Drogeriemärkten oder auch Tankstellen alltäglich, gleichzeitig mit dem Einkauf Bargeld zu beheben, während sich das System in Österreich erst langsam etabliert.
Das Bezahlen mit dem Smartphone ist in Deutschland derzeit noch weniger ausgeprägt (Marktwächter Finanzen – Verbraucherzentrale Sachsen/Forsa), jedoch verzeichnen vor allem die beiden Dienstleistungen „ApplePay“ und „GooglePay“ seit ihrer Einführung vor wenigen Monaten rasante Kundenzuwächse. Besonders in Großstädten wie Berlin oder auch Köln ist der Trend bei vielen Kunden angekommen – jedoch noch nicht an allen Kassen.
In Puncto E-Payment haben sich Internetbezahlverfahren über Drittanbieter weitgehend etabliert. Rund 48% bezahlen bei Einkäufen über das Internet über Drittanbieter wie PayPal oder nutzen auch die Möglichkeit einer Sofort-Überweisung. Rund 22% bevorzugen es hingegen ihre Kontodaten zu hinterlegen; die Bezahlung mittels Vorkasse ist weniger beliebt. Gänzlich auf unbare Bezahlverfahren umsteigen möchte jedoch nur ein geringer Anteil der deutschen Bevölkerung, sprachen sich doch rund 88% laut Deutscher Bundesbank gegen eine Bargeldabschaffung bzw. –beschränkung aus. Eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen könnten sich hingegen fast zwei Drittel vorstellen. Platzmangel und kürzere Wartezeiten an den Kassen sind hier die ausschlaggebendsten Argumente für den erwünschten Bann der Münzen (siehe Splendid Research GmbH 2018).
In seiner Beliebtheit ungeschlagen zeigt sich das Bargeld auch beim Thema Urlaubsreisen. Aufgrund von Sicherheitsfaktoren präferieren 82% der deutschen Bevölkerung im Urlaub die Nutzung von Bargeld, 58% die Kreditkarte und 53% die klassische Bankkarte (Vgl."Zahlungsverhalten rund um den Urlaub - Reisegeldstudie 2018“ ). Übrigens: Knapp 80 Milliarden Euro gaben deutsche Urlauber und Urlauberinnen im Jahr 2018 während ihren Reisen aus ( DRV – Zahlen und Faken 2018).