„Mit einem Zuwachs von gut 100 Prozent bei der Anzahl der Veranstaltungen und einem Plus von 170 Prozent bei der Zahl der Teilnehmer*innen betrachten wir den coronabedingten Einbruch als fast vollständig überwunden. Wir können mit Zuversicht in die zweite Jahreshälfte 2023 blicken“, kommentiert Sandra Neukart, Chief Operating Officer der Österreich Werbung, die erfreulichen Ergebnisse der mira-Studie 2022.
„Die österreichische Tagungs- und Kongressindustrie hat sich als widerstandsfähig und wachstumsorientiert erwiesen“, kommentiert Gerhard Stübe, der Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB), die Entwicklung des vergangenen Jahres und führt weiters aus: „Jetzt gilt es, alle Marktteilnehmer*innen unserer Branche auf die neuen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb vorzubereiten.“
Die österreichische Kongress- und Tagungsbranche konnte im Jahr 2022 mit doppelt so vielen gemeldeten Veranstaltungen (20.843) wie 2021 (10.402; +100,4 %) ein kräftiges Comeback verzeichnen und sich damit dem Niveau von 2019 annähern. Im Rekordjahr wurden 25.178 Tagungen und Kongresse in Österreich abgehalten. Das Ergebnis des Jahres 2022 entspricht einer Quote von 82,8 Prozent von 2019.
Gemessen an der Anzahl der Veranstaltungen fällt rund die Hälfte auf den Bereich der Firmentagungen (45,6 %) und jeweils rund ein Viertel auf Kongresse (28,8 %) und Seminare (25,6 %).
Die Teilnehmer*innenzahl stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr auf rund 1,35 Millionen (+170,3 %) und erreicht somit 77 Prozent des Niveaus von 2019 (rund 1,76 Millionen Teilnehmer*innen). Auch die durchschnittliche Teilnehmer*innenzahl ist mit 65 schon nahe dem Niveau von 2019 (70). Die durchschnittliche Teilnehmer*innenzahl bei internationalen Veranstaltungen ist mit 129 Personen sogar höher als im Jahr 2019 (120).
Die Nächtigungen verdreifachten sich im Vergleich zu 2021 von 811.186 auf rund 2,66 Millionen und erreichen somit circa 78,5 Prozent des Nächtigungsniveaus von 2019 (3,39 Millionen). Somit macht der Tagungsbereich 1,9 Prozent aller erfassten Tourismusnächtigungen in Österreich aus (ca. 137 Millionen).
Die durchschnittliche Dauer der Veranstaltungen verhält sich ähnlich wie im Vorjahr mit 2,06 Tagen (+1,3 %) und ist damit geringfügig höher als 2019 (1,99 Tage). Die durchschnittliche Dauer der internationalen Veranstaltungen ist mit rund 2,8 Tagen gleich lang wie im Jahr 2019. Die durchschnittliche Nächtigung pro Teilnehmer:in liegt ähnlich wie im Jahr 2019 bei 2,19 Nächten,
wobei nationale rund eine und internationale Veranstaltungen rund vier Nächtigungen pro Teilnehmer*in generieren.
2022 wurden 136 Veranstaltungen als Green Meeting abgehalten, dies entspricht mehr als einer Verdopplung (+138,6 %) zu 2021 (57). Insgesamt nahmen im Jahr 2022 60.000 Teilnehmer*innen an Green Meetings teil. Ende 2022 verzeichnete das Umweltzeichen 106 Lizenznehmer*innen, die eine Veranstaltung als Green Meeting nach den Kriterien der Umweltzeichenrichtlinie 62 zertifizieren können. Dies entspricht einem Zuwachs von +17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (90).
„Das Austrian Convention Bureau hat maßgeblich zur Entwicklung des Green-Meeting-Standards beigetragen und transferiert das Wissen an seine Mitglieder und die Branche“, erklärt Gerhard Stübe und führt weiter aus: „Wir sehen großes Interesse, die gesamte Wertschöpfungskette von Tagungen und Kongressen entsprechend den Nachhaltigkeitskriterien zertifizieren zu lassen, erkennen aber auch, welch große Herausforderung dies darstellt. Die österreichische Tagungsindustrie ist aber auf einem guten Weg, kontinuierlich weitere Fortschritte zu erzielen.“
Gegenüber 2021 konnte im Jahr 2022 mit 1.354 Veranstaltungen die Zahl internationaler Kongresse mehr als verdoppelt werden und nähert sich der Anzahl von 2019 (1.591). „Da Kongresse mit internationaler Ausrichtung eine durchschnittlich höhere Teilnehmer*innenanzahl sowie eine längere Dauer aufweisen, haben diese einen besonders starken Einfluss auf die generierten Nächtigungen. Über drei Viertel aller Kongress- und Tagungsnächtigungen wurden 2022 durch internationale Kongresse (1.414.221) generiert“, berichtet Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB). „Dass Österreich stark am internationalen Kongressgeschäft vertreten ist, bestätigt die erst kürzlich veröffentlichte ICCA-Statistik (International Congress and Convention Association). Das Tagungsland Österreich erzielte Platz 11 im weltweiten Wettbewerb und Wien als Kongressstadt verteidigte erfolgreich den 1. Platz“, erklärt Neukart.
ACB und Österreich Werbung haben in den vergangenen Monaten intensive Gespräche zum Ausbau ihrer Kooperation geführt, um die Position Österreichs im sehr kompetitiven internationalen Wettbewerb zu stärken. „Internationale Kongresse bringen die höchste Wertschöpfung unter allen touristischen Angeboten. Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, dass alle Anbieter*innen und Institutionen Österreichs kooperieren, um unseren Anteil an diesem Geschäft nicht nur zu verteidigen, sondern auch auszubauen“, begründen Sandra Neukart und Gerhard Stübe unisono die vereinten Anstrengungen.
„Unsere neu gestaltete Kooperation zwischen ÖW, ACB, den Landestourismusorganisationen und den Convention Bureaux der Bundesländer ist ein Schulterschluss, der darauf abzielt, gerade nach dem Game-Changer Corona den Tagungsstandort weiter zu stärken und für die Zukunft zu wappnen. Dies soll durch zielgerichtete Kommunikation, Weiterbildung und der Wirkung nach innen und außen umgesetzt werden – in Richtung des gesamten Tourismusstandorts Österreich, der Betriebe und der internationalen Märkte. Die Transformation der Branche macht es notwendig, die Zusammenarbeit innerhalb der Branche neu zu denken und neue Wege zu beschreiten“, führen Neukart und Stübe die Notwendigkeit und die Details der Kooperation aus.
„Als Österreich Werbung ist es unsere Zielsetzung, die Tagungsbranche nachhaltig zu unterstützen und sie für die Zukunft aufzustellen. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zielgerichtete Initiativen gesetzt, um den Erfolg der Branche langfristig sicherzustellen. Dazu zählen beispielsweise die Präsenz des Tagungslandes Österreich auf internationalen Fachmessen wie der IMEX in Frankfurt und ‚The Meetings Show‘ in London, reichweitenstarke Kommunikationsaktivitäten wie eine Image-Kampagne in Deutschland, Großbritannien und Österreich und Maßnahmen im Bereich Innovation, wie etwa der auf Extended Reality basierende Messestand der Zukunft, der erstmals auf dem Österreichischen Tourismustag präsentiert wurde“, ergänzt Neukart.
Nähere Informationen zu den Kennzahlen 2022 im detaillierten Meeting Industry Report Austria Bericht.
Österreich Werbung
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Head of Corporate Communication
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