Treibhausgas-Bilanzierung

Die Treibhausgasbilanzierung einer Destination ist von entscheidender Bedeutung für die strategische Nachhaltigkeitsentwicklung aus mehreren Gründen:

1. Messung der Umweltauswirkungen: Die Treibhausgasbilanzierung ermöglicht es, die Gesamtmenge an Treibhausgasen zu quantifizieren, die durch verschiedene wirtschaftliche Aktivitäten und den Tourismussektor einer Destination verursacht werden. Dies schließt Emissionen aus Transport, Unterkünften, Gastronomie, Freizeitaktivitäten und anderen Aspekten des Tourismus ein. Dadurch kann ermittelt werden, welchen Beitrag der Tourismussektor zur Klimaveränderung leistet und wo die größten Umweltauswirkungen liegen.
2. Identifikation von Schwerpunktbereichen: Die Bilanzierung ermöglicht es, spezifische Bereiche mit hohem Emissionspotenzial zu identifizieren. Dies können beispielsweise Transportmittel mit hohen Emissionen oder energieintensive touristische Einrichtungen sein. Durch die Fokussierung auf diese Schwerpunktbereiche können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren.
3. Grundlage für nachhaltige Entscheidungsfindung: Die Treibhausgasbilanzierung liefert eine objektive Datenbasis, die für eine fundierte und evidenzbasierte Entscheidungsfindung von großer Bedeutung ist. Basierend auf den Ergebnissen können gezielte Strategien und Maßnahmen entwickelt werden, um die CO2-Emissionen und die Gesamtumweltauswirkungen des Tourismussektors zu reduzieren.
4. Vergleich mit anderen Destinationen: Die Treibhausgasbilanz ermöglicht es auch, die Leistung einer Destination in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen mit anderen Destinationen zu vergleichen. Dadurch können Best Practices identifiziert und von erfolgreichen Beispielen anderer Orte gelernt werden, um die eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu verbessern.
5. Image und Wettbewerbsfähigkeit: Eine positive Treibhausgasbilanz und eine nachhaltige Ausrichtung können das Image einer Destination stärken und sie für umweltbewusste Touristen attraktiver machen. Eine nachhaltige Reputation kann sich als Wettbewerbsvorteil erweisen, da viele Reisende zunehmend umweltfreundliche Ziele bevorzugen.
6. Beitrag zum Klimaschutz: Da der Tourismussektor weltweit einen bedeutenden Anteil an Treibhausgasemissionen verursacht, kann die Reduzierung der Emissionen einer Destination einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. Durch eine Verringerung der Umweltauswirkungen des Tourismus kann eine Destination Teil der Lösung sein und zur Erreichung internationaler Klimaziele beitragen.

Zusammenfassend liefert die Treibhausgasbilanzierung einer Destination wichtige Informationen, um umweltfreundliche Maßnahmen zu entwickeln, umzusetzen und den Fortschritt in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele zu messen. Sie ist ein unverzichtbares Instrument, um den Tourismussektor auf eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Entwicklung auszurichten und dabei Umweltschutz und wirtschaftliches Wachstum in Einklang zu bringen.

Maßnahmen können umfassen:

• Regelmäßige Statuserhebung Scope 1, 2 & 3
• Kommunikation in der Destination & Involvierung der Leistungsträger
• Maßnahmenableitung
• Bündelung von Unterstützungsleistungen für priorisierte Themen (z.B. Sanierung, etc.)

KPI: Gesamte Treibhausgasemissionen pro Nächtigung

Berechnungsformel: Gesamte Treibhausgasemissionen der Destination / Anzahl der Nächtigungen

Ein niedriger Wert dieses KPIs deutet darauf hin, dass die Destination effektive Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergriffen hat und einen umweltfreundlichen Tourismus fördert. Eine gezielte Reduktion dieses Indikators ist ein Zeichen für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie. Ein hoher Wert hingegen kann darauf hinweisen, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Umweltauswirkungen des Tourismussektors zu reduzieren und auf eine nachhaltigere Entwicklung hinzuarbeiten.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser KPI nur einen Aspekt der Treibhausgasbilanzierung einer Destination erfasst. Für eine umfassende Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung einer Destination sollten weitere relevante KPIs herangezogen werden, wie beispielsweise die Emissionsreduktion im Vergleich zu einem Basisjahr, die Anteile erneuerbarer Energien oder auch die CO2-Emissionen pro Flächeneinheit der Destination.