“Während die Welt immer vernetzter wird teilt jeder die Verantwortung, den Cyberspace sicher zu machen." - Newton Lee spricht ein Thema an, das mit der Digitalisierung unserer Lebenswelt Hand in Hand geht: Cybersecurity. Obwohl so wichtig, scheint das Thema vielerorts vernachlässigt zu werden.
Medienberichte über Cyberattacken auf Hotels, bei denen unter anderem Kreditkartendaten von Gästen gestohlen wurden, sorgten zuletzt auch in der Tourismusbranche für Aufsehen. Gerade solche sensiblen Daten wollen geschützt werden.
Im Allgemeinen wird unter dem Begriff "Cybersecurity" das Schützen von Computersystemen gegen Diebstahl oder Beschädigung ihrer Hard- und Software sowie generell Informationen verstanden. Ganze Unternehmen und Studiengänge nehmen sich heute bereits dem Thema Sicherheit im Internet an. Bewusstsein für das Gefahrenpotenzial ist nur der erste Schritt zu mehr Sicherheit, denn Angriffe auf die IT-Infrastruktur gehören mittlerweile zu den größten Gefahrenquellen für österreichische Unternehmen. „Heute sind sich zwar praktisch alle Unternehmen der Gefahren durch Cybercrime bewusst, getan wird trotzdem oft nichts.
Offenbar führt mangelndes Wissen über sinnvolle Abwehrstrategien dazu, dass man mögliche Attacken auf die IT und die Datenbestände des Unternehmens geradezu als unabwendbares Schicksal hinnimmt – was es aber definitiv nicht ist“, so Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria. Gerade wenn, wie im Fall von Hotels und anderen Betrieben im Tourismussektor, mit sensiblen Kundendaten gearbeitet werden muss, sollte Cybersecurity an erster Stelle stehen.
Damit es gar nicht erst zu verhängnisvollen Cyberattacken kommt, sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachgerecht geschult und vorbereitet werden. Nur so können Vorkommisse wie der Hackingangriff auf die Hotelkette Intercontinental vermieden werden: Wie die Hyatt-, Hilton- und auch Mariott-Kette zuvor fiel Intercontinental einer dreimonatigen Cyberattacke zum Opfer, deren Ziel es war, Zahlungsdaten der Kundinnen und Kunden abzugreifen. „Hotelbetriebe sind zu beliebten Zielscheiben geworden, weil sie leichter angreifbar sind als andere Unternehmen, die über Kreditkartendaten verfügen, da sie nur begrenztes Wissen darüber besitzen, sich gegen Hacker zu verteidigen“, so Itay Click, Geschäftsführer einer Cybersecurity-Firma. „Hotels haben keine riesigen Datencenter wie Banken, die zum Selbstschutz sehr sichere Systeme haben.“
Diesen ernstzunehmenden Beobachtungen gilt es entgegenzusteuern. Information und Weiterbildung in Sachen Cybersecurity ist hierfür der erste Schritt, neue Technologien können dann bei der Implementierung notwendiger Sicherheitsmaßnahmen weiterhelfen. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, wie stark der Tourismussektor von technologischen Fortschritten profitieren kann. Die Anwendung dieser Fortschritte obliegt dann aber den Touristikerinnen und Touristikern selbst.
FH-Prof. DI Robert Kolmhofer (JG 1968) wechselte nach seinem Physik- und Informatikstudium und anschließender Tätigkeit als Leiter der Abteilung „Supercomputing“ am Rechenzentrum der JKU Linz (1991-1998) im Jahr 1998 an die FH-OÖ Campus Hagenberg. Seit 2000 leitet er das Department Sichere Informationssysteme mit den Studiengängen Sichere Informationssysteme Bachelor/Master und den berufsbegleitenden Masterstudiengang Information Security Management.
Als Geschäftsführer des IKT-Beratungsunternehmens UNINET it-consulting GmbH (seit 1994) und Gerichtssachverständiger im Bereich Informationstechnik/Nachrichtentechnik (seit 2004) ist Kolmhofer in seinem Aufgabenbereich als FH-Professor (Bereich Systemarchitektur und –sicherheit, Netzwerktechnik, Forensik) mit engem Praxisbezug tätig. Seit 2011 ist er maßgeblich an der Entwicklung der OÖ Breitbandstrategie zum flächendeckenden FTTH-Ausbau beteiligt.