Warum die App aus dem Alltag der Dänen nicht mehr wegzudenken ist.
Ein Beitrag von Heidi Birkelund Nielsen, ÖW Dänemark/Schweden
Dänemark ist ein Vorreiter, wenn es um bargeldloses Bezahlen geht. Für die Dänen ist es üblich, wenig bis gar kein Bargeld mit sich zu führen und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach Ersatzzahlungsmitteln steigt. Neben der klassischen Kreditkarte hat sich in den letzten Jahren jedoch eine eher ungewöhnliche Zahlungsmethode etabliert. MobilePay heißt sie und wurde 2013 von der Danske Bank (größte dänische Bank) veröffentlicht. Heute wird sie von mehr als der Hälfte der dänischen Bevölkerung genutzt und ist dort auf mehr Mobiltelefonen installiert als Facebook.
Doch was genau ist MobilePay? Es handelt sich um eine App, die Kreditkarteninformationen und Kontodaten mit der Mobiltelefonnummer verknüpft. Sie ermöglicht es dem Nutzer täglich umgerechnet bis zu 400€ zu überweisen. Sowohl Sender als auch Empfänger müssen dazu die App installiert haben und durch Eingabe der Mobiltelefonnummer lässt sich ganz einfach Geld überweisen. Ganz ohne Kenntnis der weiteren Daten des Empfängers.
Doch MobilePay kann nicht nur privat genutzt werden, auch in über 40.000 Geschäften ist es möglich via App zu bezahlen. Dazu muss man lediglich das Smartphone an das MobilePay-Device halten. Die App wird von allen Alters- und Gesellschaftsschichten genutzt. So sieht man z. B. bei einem Flohmarktbummel immer öfter Kartons mit MobilePay-Nummern an den Ständen. Sogar Obdachlose sind dank einer Kooperation der Danske Bank mit Hus Forbi (eine Zeitung, die von Obdachlosen für einen Teil des Erlöses verkauft wird) auf den Zug aufgesprungen, da sie vom Bargeldschwund stark betroffen sind.
Dank MobilePay ist Dänemark am besten Weg in eine bargeldlose Gesellschaft, deshalb erwarten die Dänen auch im Urlaub überall zumindest mit Kreditkarte bezahlen zu können – egal wie klein der Betrag ist.
Welche Erwartungen Dänen sonst noch an ihren Urlaub in Österreich haben, lesen Sie in unserer Marktinfo Dänemark.