Ein Beitrag von Michael Tauschmann, Markt Manager ÖW Japan
Auch wenn Japaner bei ausländischen Geschäftspartnern Nachsicht üben, so werden Bemühungen sich der japanischen Businessetikette anzupassen, dennoch sehr hoch geschätzt. Da es bei der ersten Berührung mit der exotischen japanischen Kultur manchmal nicht ganz leicht ist, sich nicht in dem umfangreichen Regelwerk zu verirren, hier einige praktische Tipps für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit japanischen Businesspartnern:
- Am Vortag eines Termins sollte eine letzte Bestätigung des Orts und der Zeit gesendet werden.
- Nach dem Treffen nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, sondern möglichst rasch eine Dankesnachricht für das Treffen senden.
- Merken Sie während eines Gesprächs, dass dem Inhalt nicht gefolgt werden kann, fragen Sie nicht konkret nach, ob alles verstanden wurde. Erklären Sie in simplen Worten noch einmal das Gesagte.
- Erhält man ein Geschenk, so öffnet man dieses nur dann sofort, wenn explizit dazu aufgefordert wird. Ist dies nicht der Fall, bedankt man sich und legt das Geschenk neben sich ab. Sofortiges Auspacken gilt als gierig.
- Da in Japan sehr viel Wert auf kunstvolle, schöne Verpackung gelegt wird und diese einen elementaren Teil des Schenkungsprozesses darstellt, sollte bei Geschenken unbedingt darauf geachtet werden, wie diese übergeben werden.
- Vor dem eigentlichen Geschäftsgespräch sollte die Konversation mit Smalltalk begonnen werden. Nicht sofort zum eigentlichen Inhalt des Treffens kommen.
- In Japan gibt es strenge Regeln die Sitzplatzverteilung betreffend. So ist der Platz, der sich am weitesten von der Türe entfernt befindet dem ranghöchsten Teilnehmer des Gesprächs vorbehalten. Während Präsentationen gilt der Platz, von dem aus der Screen oder das Präsentationsboard am besten gesehen werden kann als bester Sitzplatz.
- Visitenkarten sind in Japan ein elementarer Bestandteil des Geschäftsprozesses. Diese werden mit beiden Händen entgegengenommen, sollen erst einmal betrachtet werden, ehe man sie verstaut. Es empfiehlt sich Visitenkarte auch in Landessprache übersetzen zu lassen, um dem Geschäftspartner die Aussprache des japanischen Namens zu erleichtern.
Angeführt sind hier nur die wichtigsten Punkte eines noch viel komplexeren Regelwerks, dessen Beherrschung von ausländischen Businesspartnern allerdings in keiner Weise erwartet wird. Bei Rücksichtnahme auf diese grundlegenden Eigenheiten der japanischen Geschäftskultur zeigen Sie allerdings bereits im Vorfeld Respekt, womit der Gesprächsverlauf von Anfang an in eine positive Richtung gelenkt werden kann.
Wenden Sie unsere Tipps gleich in der Praxis an und treffen Sie wichtige japanische Geschäftspartner auf unserem Workshop im Herbst 2018.
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