Kulinarik genießt hohen Stellenwert und regionale Spezialitäten sind mitunter ein Grund für die Auswahl von Reisezielen.
Mit der zunehmenden Bedeutung von FIT Tourismus in Japan wird auch der Wunsch nach Aktivitäten und Destinationen abseits der bekannten Hotspots immer lauter. Japanische Touristen suchen die Abwechslung, das Besondere, am besten in Kombination mit eindrucksvollen Fotokulissen.
In Japan werden, um noch unbekanntere Regionen zu bewerben, oftmals lokale Spezialitäten und Produkte in den Fokus gerückt, die mit möglichst auffälligen Events beworben werden. So trumpfte erst jüngst eine Bar in Tokyo mit einem mit künstlichen Kirschblüten gefüllten Pool auf. Streng limitiert auf eine Woche werden im erfrischenden Frühlingsambiente Produkte aus der im Süden Japans liegenden Saga Präfektur kredenzt.
Wie bereits an diesem Beispiel deutlich ersichtlich, messen Japaner den vier Jahreszeiten große Bedeutung bei. So gibt es im Frühling in verschiedenen Regionen Besonderheiten, die nur zu dieser Zeit gegessen oder gesehen werden können. Im Frühling werden bewusst Orte mit eindrucksvollen Kirschblüten aufgesucht, im Sommer geht es ans Meer oder zu Sommerfesten, im Herbst wird beim Wandern das Herbstlaub betrachtet, im Winter der Schnee im Norden Japans genossen.
Orte, die eine ganz spezielle Geschichte beherbergen, gelten ebenfalls als beliebtes Reiseziel. So gibt es in der Nasu Region beispielsweise die Legenden des neunschwänzigen Fuchses, dessen Bilder überall in der Gegend gefunden werden. Auch in den Menüs der ansässigen Gastronomie spiegelt sich die Legende wieder, werden doch überall neun Gerichte aus verschiedenen lokalen Spezialitäten angeboten.
Und was tun, wenn es schlichtweg keine interessanten regionalen Spezialitäten gibt? Dann ist Kreativität gefragt. Kumagaya ist eine sehr gewöhnliche Stadt in Saitama, ohne großartige landschaftlichen oder historischen Attraktionen. Noch dazu gilt die Stadt als eine der heißesten in Japan, mit über 40 Grad in den Sommermonaten. Wer will schon freiwillig dorthin reisen? Anstatt den Tourismus aber vollkommend aufzugeben, positionierte Kumagaya sich als die Stadt des Shaved Ice (Kakigori). Cafes und Restaurants verkaufen ganz besondere Sorten und locken mittlerweile jährliche zahlreiche Touristen an.
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