Familienskiurlaub in Rohrmoos

Chancen für den Wintertourismus

Chancen für den Wintertourismus

Der Nachwuchs bleibt aus, die Wetterabhängigkeit nimmt zu, das Reiseverhalten ändert sich. Schweiz Tourismus verrät 10 Lösungsansätze für den Wintertourismus der Zukunft.
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Ein Beitrag von Philipp Neumüller, Marketing ÖW Schweiz

Für viele Schweizer Familien stellt sich bei der Winterurlaubsplanung die Frage: Schnee oder Strand? Alpen oder Ägypten? Dass Skiferien teurer und logistisch aufwändiger als Badeurlaub sind, ist die eine Sache.

Dass immer weniger Eltern ihren Nachwuchs für Wintersporturlaub zu begeistern vermögen, ist die andere. In der Schweiz setzt hier die Schneesportinitiative GoSnow an. Sie bietet Schulen und Lehrern fix-fertig organisierte Schneesportlager und -tage zu attraktiven Preisen und will damit Kinder und Jugendliche wieder vermehrt zum Schneesport animieren. Maßnahmen, die Jugend mit Wintersportwochen auf die Pisten zu bringen, gibt es vom Bund, Destinationen, Seilbahnen und weiteren Leistungsträgern auch in Österreich

Aber eigentlich geht es auch darum, die Gruppe der Wiedereinsteiger und Nicht-Skifahrer an das Thema heranzuführen. Und selbst darum, sich den veränderten Bedürfnissen der Aktiven zu stellen. Denn der traditionelle Wintertourismus steht wegen struktureller und klimatischer Veränderungen insgesamt unter Druck.
(Mehr dazu auch in unserem Beitrag Warum der Winter nicht Vergangenheit ist.)

Schweiz Tourismus und die Seilbahnen Schweiz haben die Herausforderungen analysiert und 10 Chancen für den Wintertourismus in der Schweiz erarbeitet:

  1. Rolle der Eltern
    Von diesen hängt es ab, ob ein Kind Skifahren lernt und die Sportart Teil seines Lebens wird. Mit attraktiven und einfach zugänglich Kinder- bzw. Familienangeboten können Anreize für diese Zielgruppe geschaffen werden.

  2. Gemeinschaftserlebnisse
    Mit der Familie oder mit Freunden – Winterurlaub verbringt man gerne in Gruppen. Es lohnt sich also, das Gemeinschaftserlebnis in Angeboten und deren Vermarktung in den Vordergrund zu stellen.

  3. Überzeugendes Angebot
    Reine Marketingbotschaften zeigen wenig Wirkung auf Reiseentscheide. Es benötigt innovative und konkret buchbare Produkte.

  4. Convenience
    Das Ziel: Eine Customer Journey mit unkomplizierten Angeboten, die einfach und digital zu kaufen sind. Je mehr Leistungen aus einer Hand kommen desto bequemer wird Wintersporturlaub.

  5. Neue Märkte
    Der Wintersport verliert in der westlichen Gesellschaft an Bedeutung. Zukunftspotenzial lässt sich in Fernmärkten finden (wintersportaffine USA, Einsteigerprodukt für den asiatischen Markt).

  6. Erlebniswelt Berg
    Der Klimawandel trifft Destinationen unter 1500 Metern besonders stark. Diese müssen zukünftig ohne Skisport als Erlebnisraum existieren können. Ganzjahres-Themen sind gefragt.

  7. Best Agers
    Die aktive und finanzstarke Zielgruppe reist ausgiebig, auch ausserhalb von Spitzenzeiten. Best Agers gelten als die besten Promotoren des Wintersports, auch über Generationen hinweg. Spezielle Angebote und Botschaften sind gefragt.

  8. Die Stadt als Hub
    Der Städtetourismus floriert – auch im Winter. Tagsüber in die Berge, abends oder auch bei schlechtem Wetter in die Stadt. Die Nähe von Stadt und Berg soll in der Kommunikation stärker aufgezeigt werden.

  9. Schnee als Trigger
    Schneefall und danach herrliches Winterwetter garantiert Hochbetrieb in den Bergen. Gute Verhältnisse auf den Pisten lassen sich über Live-Displays und andere digitale Kanäle noch besser bekanntmachen.

  10. Sexy Winterferien
    Wintersport hat heute bei der jüngeren Generation keinen guten Ruf: Der Sport ist nicht „cool“. Eine Imagekorrektur soll über eine segmentspezifische Ausrichtung auf Erlebnisse und Lifestyle-Trends, unter Einbeziehung von Influencer-Marketing erfolgen.

Guter Ansatz. Darüber kann man diskutieren.